KV PONTifex Maximus 2008 e.V

Unser Name

Der Name des Karnevalsverein PONTifex Maximus wurde nach einem Wettbewerb zur Namensfindung durch Pastor Hermes auf dem Herbst- und Kartoffelmarkt in Pont 2008 eingereicht und mit einer Schreibweisenänderung und der Jahreszahl zum offiziellen Namen des Vereins gewählt. Karnevalsverein PONTifex Maximus 2008 e.V.

Viel wurde zu Beginn über den Namen diskutiert. Hier möchten wir gerne etwas zur Geschichte dieses Namens und der Verbindung zu unserem Dorf erzählen.

Geschichte

Der Titel Pontifex Maximus (lat. für Oberpriester; wörtlich oberster Brückenbauer), bezeichnete ursprünglich den obersten Wächter des altrömischen Götterkults und ging später auf die römischen Kaiser und schließlich auf die Päpste über, wurde aber nie zum offiziellen Titel.

Der Pontifex Maximus war der Ranghöchste im Priesterkollegium der Pontifices im Römischen Reich. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurde sein Amt durch die Wahl in einer speziellen Volksversammlung vergeben.

Der Pontifex Maximus war in Rom auch für den Kalender zuständig. Allerdings nicht in dieser Funktion, die er auch innehatte, sondern als Römischer Diktator, führte Gaius Iulius Caesar im Jahr 46 v. Chr. den Julianischen Kalender ein. Die letzten Pontifices Maximi zur Zeit der Römischen Republik waren Gaius Iulius Caesar und Marcus Aemilius Lepidus. Nach Lepidus' Tod wurde 12 v. Chr. Caesars Adoptivsohn Augustus neuer Pontifex Maximus, und fortan hatten alle römischen Kaiser diese Funktion inne.

Nicht wenige Forscher sind der Ansicht, der Pontifex Maximus sei vor Augustus zwar fraglos einer der angesehensten Priester Rom gewesen, aber erst in der Kaiserzeit zum obersten Aufseher der römischen Kulte geworden.

Mit der Christianisierung des Reiches verlor das Amt zunächst seine Bedeutung. Nach Konstantin erscheint die Bezeichnung nur noch selten in der kaiserlichen Titulatur, seit Gratian dann überhaupt nicht mehr, auch wenn sich noch Anastasios I. 516 in einem Schreiben an den römischen Bischof als Pontifex bezeichnete und damit seinen Anspruch unterstrich, in kirchliche Angelegenheiten eingreifen zu dürfen (Hormisd. epist. 12). Dies war kein Zufall, denn zu diesem Zeitpunkt hatten die römischen Bischöfe begonnen, den vakanten Titel selbst zu führen. Der erste Bischof von Rom, der den Titel Pontifex Maximus wieder aufgriff, war Papst Leo der Große (440–461). Unter Gregor dem Großen wurde der Begriff dann fester, wenngleich inoffizieller Titel der Päpste der römisch-katholischen Kirche. Der offizielle Titel „Summus Pontifex” der päpstlichen Titulatur stellt dabei wahrscheinlich eine buchstäbliche Rückübersetzung des griechischen ἀρχιερεύς μέγιστος dar.

Verbindung zum Karnevalsverein

Im Zusammenhang mit unserem Dorf handelt es sich hierbei um ein Wortspiel, welches den Namensursprung des Dorfes aufgreift. Daher haben wir uns auch entschlossen den Ortsnamen durch große Schreibweise besonders hervorzuheben. Aber noch weiter sehen wir unseren Karnevalsverein genauso als Brückenbauer zwischen dem Karneval, wie er in Pont durch den VfL und noch vor 2000 vom MGV Rheingold gefeiert wurde, und dem heutigen Karneval, wie der neue Verein ihn vertritt. So wurden zwar viele Neuerungen, aber auch viele Traditionen aus den beiden vorgängervereinen Übernommen.

Wahrscheinlich verdankt die Ortschaft Pont der Niers ihren Namen, da die Römische Heeresstraße, welche durch Pont führte, an dem Niersübergang (der Brücke) gesichert werden musste. Pont liegt an einer Römerstraße, die von Xanten nach Tongeren (Belgien) führte. Die heutige B 58 liegt im Ortsgebiet von Pont größtenteils auf der römischen Trasse. Dies bestätigt eine Karte des Jakob van Deventer von 1560. Auch im Mittelalter hatte diese Straße überörtliche Bedeutung. Sie war eine wichtige Verbindung von Geldern über Pont bis an die Maas. In direkter Nähe der B 58 sind bei Haus Diesdonk römische Funde aufgetreten. Zuletzt wurde 1999 ein bronzenes Römisches Fabelwesen, ein schlangenähnliches Wesen mit dem Kopf eines Panthers, gefunden. Es wird auf die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts datiert. Südlich des Dorfes befand sich nachweislich eine Römische Siedlung mit einem 120 Gräber umfassenden Gräberfeld. Reste der im zweiten Weltkrieg teils abhanden gekommenen Sammlung sind im Heimat Museum in Kevelaer untergebracht. Die Siedlung bestand wahrscheinlich vom Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. Von der Siedlung ist nur wenig bekannt, da die Franken bei ihren Überfällen zwischen 200 und 250 n. Chr. alles Römische dem Erdboden gleich machten.

Die Garden vieler Karnevalsvereine sind eine Anspielung auf Soldaten die in Verbindung mit der Ortsgeschichte eine Rolle gespielt haben. So persiflieren und karikierten die Roten Funken aus Köln die in der preußischen Zeit tonangebenden Soldaten durch ihr betont unmilitärisches Gehabe in Kommandosprache und Exerzierformen. Da Pont römischen Ursprungs ist sind die Kostüme unseres Elferrates an die Roben römischer Senatoren angelehnt.